Nová Říše (Neureisch)- ist eine Marktgemeinde 9 km südwestlich von Telč in der Vysočina. Das Foto zeigt eine Panorama-Aufnahme vom Kirchturm der Kirche der Apostel Petrus und Paulus in Nová Říše. (Foto: Lukáš Krajíček) Kurz zur Geschichte von Nová Říše: * Im Jahr 1211 wurde das Prämonstratenser-Chorfrauenkloster von Markquart aus Červený Hrádek (Rothenhaus) und seiner Frau Vojslava gegründet. * Die erste Erwähnung von Nová Říše als Städtchen kommt aus dem Jahr 1354. Im Jahre 1363 wurde Nová Říše zur Marktgemeinde erhoben und erhielt von Markgraf Johann das Marktrecht und weitere Jahrmarkt-Rechte. Nová Říše wurde einige Mal geplündert. * 1641 wurde das Nonnenkloster aufgegeben und von Mönchen übernommen. Im Jahr 1646 wurde erstmals eine Schule gegründet. In den Jahren um 1678 gab es hier 69 Häuser, davon 51 mit Ausschankrecht sowie zwei Mühlen. * Im Jahr 1800 gründete Abt Johann Nepomuk Pelikan im Kloster ein Gymnasium und ein Adels-Konvikt. Das Gymnasium wurde aber 8 Jahre danach wieder aufgelöst.
Ansicht des Areals des Prämonstratenser Klosters mit der Kirche des Hl. Petrus und Paulus (erbaut in den Jahren 1677-1707). Anm.: Rot markiert ist der Beginn des Lehrpfades Kreuzweg. Geschichte des Klosters: * Im Jahr 1596 starb das Frauenkonvent in Person der Anna Černická aus Kačov aus. * Bereits im Jahr 1598 schworen die ersten beiden Brüder ihre Prämonstratenser-Mönchsgelübde für Nová Říše. Der Probst Adam Skotnický (Probst von 1605-1631) bereitete wirtschaftlich und geistlich alles vor, damit aus dem Kloster ein Mönchskloster werden konnte. * Sein Nachfolger Vavřinec Plocar führt bereits im Jahr 1641 sieben Prämonstratenser aus Zábrdovice (Abtei Obrowitz in Brünn) in Nová Říše ein. * Ein Beweis der brillanten Entwicklung des Klosters ist die Erteilung des Pontifikates durch Papst Innozenz X. im Jahr 1654. * Im Jahr 1733 wurde das Kloster zur Abtei erhoben. * Der kulturelle Aufstieg, welcher durch Abt Johann Nepomuk Pelikán auch durch die Gründung eines Gymnasiums vorangetrieben wurde, erlitt durch ein schreckliches Feuer im Jahr 1813 ein jähes Ende. Auch der neu erbaute Trakt der Prälatur fiel dem Feuer zum Opfer. Trotzdem erfüllte das Kloster danach bis Mitte des 20. Jahrhunderts voll und ganz seine geistliche Sendung. Foto: Lukáš Krajíček
Die Hl. Petrus und Paulus Kirche ist durch einen Gang mit dem Prämonstratenser Kloster verbunden. * Am Platz der alten Kirche aus dem Jahr 1504 wurde der Neubau im Jahr 1676 unter Führung des Baumeisters Paul Weinberger begonnen. Nach einem vernichtenden Feuer wurde die Kirche 1683 durch den Baumeister Bartholomäus Hassler vollendet. * Die Kirche ist ein einschiffiger Barockbau mit zwei Seitenkapellen und zwei quadratischen Türmen. Sie ist 45 m lang, 12 m im Hauptschiff und 9 m im Presbyterium breit. * Die wertvollste Ausstattung der Kirche ist aus der Zeit ihres Baues ein Bild der Heiligen Petrus und Paulus über dem Hauptaltar, den der venezianische Maler Adam Enz im Jahr 1705 malte. Ebenso wertvoll sind die Chor-Bänke aus dem Jahr 1696 mit späteren Applikationen sowie die Kanzel aus der Zeit um 1700 mit reicher Pflanzen- und Figurenverzierung mit einer Vielzahl an verschiedenen Materialien. * Das älteste Bild ist die Abbildung der lieben Jungfrau Maria in der südlichen Seitenkapelle, welches das große Feuer von 1683 komplett unbeschadet überstanden hat.
Der Kreuzweg von Nová Říše beginnt…. Der Kreuzweg von Nová Říše ist ein sehr schöner Ausflug, der durch die einzigartige Landschaft führt. Auf diesem Weg werden Sie die einzelnen gemauerten Kapellen begleiten, die für einige Jahrzehnte nicht gepflegt wurden. Nach einiger Zeit des Wanderns führen die Kapellen zum Ende des Kreuzweges, zum Hügel Spravedlnost (Gerechtigkeit), wo man einen wundervollen Ausblick auf Nová Říše und die Umgebung hat. Gehen Sie auf Spuren der GENIA LOCI dieses Kulturdenkmals und entdecken Sie den Zauber des Kreuzweges von Nová Říše, der Schritt für Schritt den historischen und kulturellen Charme der Umgebung entdecken lässt. Unser Lehrpfad beginnt bei majestätischen Prämonstratenser Kloster und der Barockkirche des Hl. Petrus und Paulus. Der Kreuzweg von Nová Říše ist im Register der tschechischen Kulturdenkmäler unter Nr. 28145/7-5043 erfasst. Foto: Vojtěch Krajíček
I. Station – Jesus Christus wird zum Tode verurteilt. Von der Petrus und Paulus Kirche geht es in engen Gassen östlich des Zentrums von Nová Říše Richtung Zdeňkov. Vor der Kirche zeigt eine Infotafel den Weg, unterwegs gibt es Wegweiser. Der Kreuzweg entstand 1873 als Errungenschaft der Einwohner von Nová Říše und des ansässigen Klosters. Von den 13 gemauerten Kapellen des Kreuzweges sind aber nur mehr 10 erhalten geblieben. Um den möglichen Wiederaufbau der restlichen drei Kapellen kümmert sich derzeit der Verein Novoříšský kulturní spolek - www.nokus.novarise.cz Foto: Magda Pojerová
II. Station – Kapelle – Jesus Christus nimmt das Kreuz auf sich. Am Waldweg, der die Straße Richtung Zdeňkov kopiert, kommt man Stück für Stück den Kapellen näher. Hier fanden sich früher Gussplatten mit Bildern des letzten Weges von Jesus Christus. Kopien dieser Bilder werden in den nächsten Jahren wieder zurück in die Nischen der Kapellen kommen. Foto: Magda Pojerová
Am Weg kommt man bei 2 Stationen vorbei, man kann sich ausrasten und Kraft für den Aufstieg zum Kalvarienhügel Spravedlnost – Gerechtigkeit tanken. Auf der Infotafel findet man Daten zur Geschichte des Kreuzweges. Dieser Rastplatz entstand im Rahmen des Projektes zur Erhaltung des Kreuzweges von Nová Říše – „Kalvárie znovu ožívá“ unterstützt durch die Stiftung Via. Foto: Daniel Chadim
Dritte Kapelle - III. Station – Jesus Christus fällt das erste Mal unter dem Kreuz. Alle zehn Kapellen, die bis heute erhalten sind, waren Jahrzehnte in sehr schlechtem Zustand, verfielen, zerfielen und man wollte sie teilweise abreißen. Durch den Verein Novoříšský kulturní spolek, der im Jahr 2010 mit dem Projekt „Kalvárie znovu ožívá“, „den Kalvarienberg wiederbeleben“ begann, wurden diese Kapellen für die nächste Generation erhalten. Foto: Magda Pojerová
Nach kurzer Rast geht es nun bergauf auf den Kalvarienberg. Aber keine Angst vor der Steigung, es wird angenehm – dank der Bienen, die hier gezüchtet werden oder der Rehe, die hier auf den Feldern weiden und natürlich auch aufgrund der Vögel, die hier ununterbrochen über dem Hügel kreisen. Man kann wieder stehenbleiben – bei der IV. Station – Jesus Christus begegnet seiner Mutter. Foto: Magda Pojerová
Hier auf dieser Stelle irgendwo wird die 5. Kapelle stehen – V. Station: Simon von Cyrene hilft Jesus das Kreuz zu tragen Der neu renovierte Weg grüßt und lädt dazu ein, weiter auf den Hügel zu wandern. Der Weg wurde im Rahmen des Projektes Cestujeme po Regionu Renesance – Region Renaissance Reisen renoviert. Hier war früher auch der Weg. Foto: Magda Pojerová
Sechste Kapelle – VI. Station: Veronika reicht Jesus das Schweißtuch. Diese Kapelle wurde im Jahr 2014 renoviert. Nächstes Jahr bekommt sie einen neuen Verputz. Foto: Daniel Chadim
Hier zwischen den beiden Kapellen wird die VII. Station entstehen: Jesus fällt zum zweiten Mal unter dem Kreuz. Foto: Daniel Chadim
VIII. Station. Achte Kapelle – Station: Jesus begegnet den weinenden Frauen. Diese Kapelle wurde 2014 renoviert. Sie erinnert auch an ein tragisches Ereignis. Auf der Rückseite gibt es eine Gedenktafel mit der Inschrift: Hier hatte die Bäuerin Maria Veselá am 19. 8. 1957 einen tragischen Unfall – man sagt, dass der Wagen ins Rollen kam und sie überfuhr. Foto: Daniel Chadim
Nach dem kurzen Aufstieg kommt die Belohnung näher – beim Hügel kann man schon die letzten fünf Stationen des Kreuzweges sehen. IX. Station – Jesus fällt zum dritten Mal unter dem Kreuz. Diese Kapelle blieb auch nicht erhalten und wir kurz unterhalb des Hügels neu errichtet werden. Foto: Daniel Chadim
X. Station - Jesus wird seiner Kleider beraubt. XI. Station – Jesus wird ans Kreuz genagelt. Diese beiden Gusstafeln mit den dazugehörigen Szenen sind leider nicht erhalten geblieben. Hierher werden Repliken kommen. Foto: Vojtěch Krajíček
Letzter Punkt und Ende des Weges ist ein Granitkreuz mit dem Korpus von Jesus Christus, welches im Rahmen des Projektes „Kalvárie znovu ožívá“ – den Kalvarienberg neu beleben, im Jahr 2012 als erstes Denkmal renoviert wurde. Dieses Granitkreuz wurde im Jahr 1863 aufgrund des 1000 jährigen Jubiläums der Ankunft von Kyrill und Method in Großmähren erbaut und 10 Jahre später um den Kreuzweg ergänzt. Das Kreuz bildet die XII. Station des Kreuzweges – Jesus stirbt am Kreuz. Foto: Daniel Chadim
Hinter den Kapellen bekommt man einen Blick in die Umgebung. XIII. Station – Jesus wird vom Kreuz abgenommen. Foto: Daniel Chadim
Der Kreuzweg endet bei der 14. Station. Sie sind am Ziel. XIV. Station – Der Leichnam Jesu wird ins Grab gelegt. Foto: Daniel Chadim
Sie sind hier – angekommen in auf dem Hügel Spravedlnost (Gerechtigkeit) auf 594 m Seehöhe. Setzen Sie sich und meditieren über die letzten Stationen: 10. Station: Jesus wird seiner Kleider beraubt 11. Station: Jesus wird ans Kreuz genagelt 12. Station: Jesus stirbt am Kreuz 13. Station: Jesus wird vom Kreuz abgenommen 14. Station: Der Leichnam Jesu wird ins Grab gelegt Mit einem Klick auf das grüne Icon im Bild erhält man ein Panorama. Foto: Vojtěch Krajíček