Eine weitere Kirche in Jemnice ist die Kirche des Hl. Jakob, die man über dem Zusammenfluss der Želetavka mit dem Třeběticker Bach im Stadtteil Podolí findet.
Die altehrwürdige Kirche und der runde romanische Steinturm, der gleich daneben steht, zeigen auf den ersten Blick, dass es sich hier um ein seltenes Kulturdenkmal handelt. Die massive Mauer, welche die Kirche im 16. Jahrhundert im Osten und Süden umgab, sollte die Kirche und die Bevölkerung vor feindlichen Übergriffen schützen.
Überragt wird die Kirche vom romanischen Turm aus dem 12. Jahrhundert. Der Turm ist der Rest einer romanischen Rotunde, wahrscheinlich der ältesten Rotunde in Mähren.
Einige ältere Historiker und Heimatkundler glauben, dass in Jemnice im 12 und 13. Jahrhundert der Sitz von Fürsten aus einem Nebenarm der Přemysliden war. Dort, wo heute die Kirche steht soll angeblich der Fürstenpalast aus dem Jahr 1130, gestiftet vom Jamnitzer Fürsten Jaromír, gestanden haben. Später wurde dieser angeblich auf eine Kirche umgebaut. Die ersten schriftlichen Erwähnungen über den Fürst Jaromír und das Fürstentum Jamnitz finden sich in Schriften des Historikers Tomáš Pešina aus Čechorodu (er lebte zwischen 1629 und 1680). Es lässt sich damit aber nicht beweisen, dass Jemnice damals eigenständig war oder irgendein Nebengeschlecht der Přemysliden zu finden war. Die Dokumente mit dem Namen Fürst Jaromír aus dem Jahr 1132 oder dem Fürst Svatopluk aus dem Jahr 1197 und den fürstlichen Erben sind nicht verlässlich. Die Mauerreste auf der Nordseite des Presbyteriums zeugen davon, dass der Turm in den Grundmauern mit der Kirche und einer Rotunde verbunden war.
Das ursprüngliche Kirchlein wurde im spätromanischen Stil erbaut und dann mit Elementen der Gotik umgebaut. Rund um das Jahr 1520 wurde die Kirche in die heute Form umgebaut. Nach dem großen Feuer 1832 wurde die Kirche wieder in der gleichen Form aufgebaut. Das Presbyterium ist mit einem Rippengewölbe überspannt, im Kirchenschiff findet man ein Tonnengewölbe. Zwischen den Rippen des Gewölbes findet man Wandmalereien aus dem Jahr 1515, die die 28 göttlichen Gestalten darstellen. Ein seltenes Steinmetzwerk ist das spätgotische pastoforium sanktuarium im Presbyterium auf der Seite des Evangeliums mit der Jahreszahl 1518 und eingravierten Steinmetz-Zeichen. Zur wertvollen Ausstattung des Presbyteriums gehört auch der Tabernakel mit Sanktuarien auf der zweiten Seite mit gotischen Sitzgelegenheiten für 2 Personen. Vor langer Zeit wurden auch Bestattungen in der Kirche vorgenommen. Aus Ende des 16. und Anfang des 17. Jahrhunderts haben sich 19 Grabsteine erhalten, die auf der Innenseite des Presbyteriums zu finden sind.
Die Kirche des Hl. Jakobs war zu Anfang Pfarrkirche. Erst im Jahr 1658 wurde die Pfarre in die Stadt verlegt und die Stanislaus-Kirche wurde zur Pfarrkirche. Davor war die Jakobskirche nur kurze Zeit keine Pfarrkirche. Rund um das Jahr 1536 aufgrund des nicht-katholischen Jindřich Meziříčský aus Lomnice. Bei der Kirche befindet sich auch ein Friedhof.
Die Kirche des Hl. Jakob gehört zu den ältesten Kulturdenkmälern unseres Landes. Sie wurde dem Patron der Bergleute geweiht, da Jemnice am Beginn eine Siedlung von Bergleuten war, die Eisen und Silber abbauten. Jemnice kommt vom Wort jamnici – was Grube bedeutet). Von Bergwerken in der Umgebung von Jemnice gibt es wenige verlässliche Quellen. Im Westteil des Friedhofes sieht man das Tal des Třeběticker Baches zu einem Weg, der bis heute noch "V havířských jamách" – „bei den Knappengruben" heißt. Ein Dokument von Markgraf Karel aus dem Jahr 1335 bestätigt die Stadtprivilegien, er gab den Bürgern das Recht auf eine Goldmine, die beim Dorf Štítky angelegt wurde und bestätigte auch die Rechte auf bisher bestehende und auch auf neu entstehende Abbaugebiete. Ein Dokument aus dem Jahr 1345 bestätigt der Stadt auch das Recht auf die Nutzung des Iglauer Bergrechtes für die Goldmine. Aus einigen Aufzeichnungen geht auch eine Mine auf dem Mädchenberg hervor. Eine historische Quelle ist auch die Bergwerks-Ordnung, die zur Wiederaufnahme von Bergwerksarbeiten von Jindřich Meziříčská von Lomnice ausgestellt wurde (während der hussitischen Revolution wurden offenbar die Minen in Jemnice aufgegeben). Ein Protokoll aus dem Jahr 1574 berichtet von Wiesen "Nad stříbrnými doly" - "Über den Silberminen." Eine weitere Erwähnung des Bergbaus ist aus dem Jahre 1713, als Maximilian von Vlašimi um Bergleute schickte, um in Kutná Hora (Kuttenberg) und der Rest des Eisenerzen auf dem "Mädchenberg" abgebaut wurde. Auch im Jahr 1830 versuchte die Herrschaftsbesitzerin Theresia Trautmannsdorf, den Ruhm von Jemnice als Bergbaustadt wieder herzustellen, aber es blieb nur beim Versuch. Aus Mangel an zuverlässigen Berichten kann man außer dem Bergwerksfeld "V havířských jamách" - „bei den Knappengruben" keine weiteren Abbau-Plätze definieren.
Quelle: Město Jemnice